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Handle your mind!

In meinem letzten Blog-Beitrag habe ich die Frage gestellt, ob der Sport, wie es so schön heisst, wirklich eine Schule fürs Leben sei. Ich bin unsicher, ob ich die Frage bereits abschliessend beantworten kann, aber fest steht: Ein paar Dinge habe ich tatsächlich aus meiner Karriere in den Alltag mitgenommen. Darunter drei Tipps, die ich mit Ihnen teilen möchte.

Diesmal: Tipp Nummer 2.

Eine der wichtigsten Grundregeln, um als Wettkämpferin erfolgreich zu sein, lässt sich folgendermassen zusammenfassen: «Handle your mind!» Damit ist gemeint, dass man mit den Gedanken im Hier und Jetzt sein muss.

Stellen Sie sich vor, Sie stehen, wie ich früher, auf dem Balken – und denken: Ui, jetzt kommen noch fünf schwierige Momente, in denen ich runterfallen könnte. Sie ahnen es: Bestimmt fallen Sie dann runter. Nicht besser ist es, wenn sie denken: Ui, bei dieser Übung hat es mich letztes Jahr böse zusammengefaltet.

Der einzige Weg, sich weder von Zukünftigem noch Vergangenem aus dem Konzept bringen zu lassen, besteht darin, den Moment festzuhalten, die Gedanken an der Gegenwart festzuzurren. Ich machte das, indem ich jede meiner Bewegungen kommentierte, wie eine Fernsehkommentatorin, ich sagte zu mir selbst: «Schritt, Arme hoch, Bein nach vorne, abspringen.»

Ganz banal. Aber es half – und hilft mir noch heute. Wenn ich vor vielen Leuten einen Vortrag halte, kann ich natürlich nicht kommentieren, was ich gerade mache, aber das Prinzip ist dasselbe. Es geht um Aufmerksamkeit dem Augenblick gegenüber und dass man an nichts anderes denkt als an das, was gerade ist.